„Haikan“
Haikan, unser überaus freundlicher und extrovertierter Rüde, ist gegenüber Menschen sehr aufgeschlossen und mit seinen 70 cm Schulterhöhe und 40 kg eine immer noch wirklich stattliche Erscheindung – trotz seiner mittlerweile 13 Jahre.
Seine Begrüßung fällt heute nicht mehr ganz so stürmisch aus, aber er trägt dabei oft noch etwas in der Schnauze – je nachdem, was sich ihm gerade anbietet. Allerdings lässt er heute der Jugend den Vortritt und hält sich lieber in der 2. Reihe auf.
Im Zusammenleben mit uns ist er ein richtiger Schmusetiger der viele Streicheleinheiten braucht – er diese aber auch von uns einfordert. Er setzt sich einfach mit dem Rücken vor Einen hin – das bedeutet: Baucherl kraulen.
Haikan ist immer für einen Spaß zu haben und war schon immer ein richtiger Kasper – von jeher sieht man ihm seinen Übermut in den Augen an. Na ja, heute vielleicht nicht mehr so wie vor einigen Jahren…..
Heute gönnt er sich schon mal eher ein Schläfchen – wenn auch nicht immer alleine.
Auf Spaziergängen war Haikan über Jahre hinweg nur an der Leine. Als ich mit Loba im August 2005 an einem Rückruftraining bei Gaby Kaiser teilnahm, trainierte ich zu Hause mit Haikan das Gleiche und siehe da – auch er hatte Freude daran. Es folgte noch ein Beschäftigungskurs bei Gaby und viele Stunden eifrigen Trainings, bis es dann im Februar 2006 soweit war – Haikan durfte bei den täglichen Spaziergängen frei laufen. Er läuft dabei, egal ob Feld oder Wald frei und in dieser Zeit konnte ich ihn immer von Wild abrufen. Er hört z.T. besser als Loba.
Wir ruhten uns aber nicht auf den Erfolgen aus…… Als mein Mann im Juli 2006 von einem Seminar bei Günther Bloch nach Hause kam erklärte er mir, er wolle mit Haikan eine von Günther Bloch geführte Wanderung mitgehen – ich müsse Haikan „nur“ einen Maulkorb auftrainieren. Ich erklärte ihn erst mal für verrückt. Nach einiger Zeit freundete ich mich aber mit dem Gedanken an und fand die Idee gar nicht so schlecht.
Also trainierte ich den Maulkorb über einen Zeitraum von 2 Monaten auf und diese, wie auch die nachfolgenden Wanderungen waren ein voller Erfolg. Haikan läuft hierbei in einer Gruppe von 15 – 20 Hunden frei und fühlt sich sichtlich wohl !!!
In einer kleinen Gruppe von Hunden die er kennt, konnten wir ihn sogar ohne Maulkorb laufen lassen !!
Sein Sozialverhalten hat sich durch diese Wanderungen total verändert. Ist er früher beim Anblick eines Rüden, der dann auch noch näher kam, fast ausgeflippt, teilweise in der Leine mit 4 Pfoten freischwebend in der Luft gehangen, so ist er durch die Wanderungen wesentlich cooler – ausgeglichener geworden. Beim Freilauf brauche ich nicht mehr beim Anblick eines Hundes der in 500 m Entfernung um die Ecke biegt einen Sprint hinzulegen um ihn an die Leine zu nehmen. Schon kurz nach den ersten Wanderung haben ihn diese Hunde kaum noch interessiert und selbst bei Hunden/Rüden die z.B. in 5 m Entfernung an uns vorbei gingen brauchte ich ihn nur locker am Halsband zu nehmen und vorbei zu gehen. Heute interessieren ihn die anderen Hunde fast gar nicht mehr – na ja, das Alter halt…
Ich glaube fest daran, dass diese Wanderungen der Schlüssel zum Erfolg sind um einen sozialkompetenten Akita zu bekommen !!!
Ich wusste instinktiv, dass die Zusammenführung von Haikan und Kenji gut verlaufen würde – aber dass sie vom ersten Moment an Freunde sein würden, daran hatte ich im Traum nicht gedacht. Bei der ersten Begegnung hatte ich Kenji auf dem Arm und zeigte ihn Haikan und der…. legte die Ohren zurück, wedelte und machte eine Spielaufforderung – einfach toll !!!!
Zu Hause blüht Haikan weiter auf, denn es ist wieder „Leben in der Bude“. Ich bin so froh, denn er leistet mit wertvolle Arbeit in der Erziehung von Kenji.
1,5 Jahre lebten 3 Akita in unserem kleinen Rudel. Es war eine aufregende und spannende Zeit, denn wir hatte noch nie 2 Akitarüden zusammen in unserer Familie. Glücklicherweise ging es bis zum Schluß – bis auf kleine Geplänkel – gut. Dass Kenji ein so sozialer Akitarüde geworden ist, haben wir zu einem großen Teil der Erziehungsarbeit von Haikan zu verdanken.
Am 02.02.2012 verließ Haikan uns und ging über die Regenbogenbrücke – er dachte wohl es ist an der Zeit – er wurde 14 Jahre und 4 Monate und war bis zum Schluß kerngesund. An einem Tag schlenderte er noch mit mir ums Haus und im Garten und am nächsten Tag war er schon nicht mehr da.
Wir vermissen ihn, werden ihn nie vergessen und haben ihn ganz fest
in unserem Herzen…..